04.02.21 Sprache
ist Identität und Bewusstsein
zu Der
(ignorierte) Terror der Ultranationalisten in der Ukraine
Sprache ist etwas "Heiliges", und das sagt einer,
der es mit Heiligen so gar nicht hat. Doch als Exkatholik finde ich kein
gewichtigeres Wort für die Bedeutung von Sprache. Sie ist Identität, ist
Bewusstsein, ist Heimat, ist Vertrautheit, ist Schall gewordene Kultur und der
Niederschlag menschlicher Geschichte auf unseren Zungen. Ich begreife jedes
Wort als Artefakt, das bewahrt werden muss, wie jedes antike Gemäuer, jede
Amphore und jedes Bronceschwert. In unserer Sprache speichern sich die
Erfahrungen von Generationen. Gewiss, in ihr hat sich auch Untertänigkeit,
religiöse Verführung und Gewaltherrschaft niedergeschlagen, weswegen linke
Kurz-und Plattdenker die deutsche Sprache wegen den zwölf Hitlerjahren am
Liebsten ausspucken würden und die tausende Jahre alte Vorgeschichte gleich
mit. Dafür saugen sie untertänig jedes angloamerikanische Wort auf und fühlen
sich hipp oder cool. Dabei sind sie nur Abziehbilder der imperialen Kommerzkultur,
die von „Globalismus“ säuselt und die Sichtweite einer Krämerelle hat.
Zitat aus dem Bericht: „Was bedeutet es,
den Gebrauch einer Sprache zu beschränken? Man stelle das sich einmal für
Deutschland vor. In Berlin wird in vielen Straßen und Szenecafes vor allem
Englisch gesprochen. Was wäre, wenn man das verbieten würde?“
Ein unpassender Vergleich in Hinblick auf den Sprachterror in der Ukraine, wo man ganzen eingesessenen Volksgruppen ihre Sprache verbieten will.